Die Digitalisierung ist nicht unbedingt ein Bereich, mit dem ich mich besonders identifiziere. Zur Veranschaulichung kann ich dir sagen, dass ich mein Sony Ericson K750i Handy benutzt habe, bis Michi mir zu Beginn meines Studiums ein iPhone geschenkt hat, damit ich WhatsApp nutzen kann und nicht komplett von der Kommunikation meiner Kommilitonen abgeschnitten bin.
Ansonsten hätte ich wahrscheinlich noch immer mein altmodisches Handy, mit dem ich telefonieren und SMS verschicken konnte.
Michi hatte schon seit längerem die Idee, dass wir unsere Produkte nicht nur in unserem Kosmetik-Fachinstitut, sondern auch online anbieten sollten. Von dieser Idee war ich jedoch nicht besonders angetan, da mein Anspruch darin besteht, dass jeder Kunde nur die Pflegeprodukte nutzt, die zu seinen Hautbedürfnissen passen. Daher war ich der Meinung, dass der persönliche Austausch nicht digital zu ersetzen ist.
Gespräche mit Fachexperten aus dem Bereich E-Commerce haben auch noch einmal bestätigt, dass Produkte zur professionellen Hautpflege komplex sind. Diese Komplexität kann nicht durch ein einfaches Shopsystem abgebildet werden.
Da mich der Alltag bei uns im Fachinstitut bereits gut auslastet, habe ich mich mit der Idee eines online-Shops auch nicht weiter beschäftigt, bis der erste Lockdown kam.
Im März 2020 hatten wir einen vollen Terminkalender und waren zudem noch als Speaker auf der größten Kosmetikfachmesse der Beauty Messe in Düsseldorf gebucht. Auch wollten wir die Gala zur Verleihung des Deutschen Kosmetikpreises – dem gloria Award besuchen. Es wäre also ein sehr erlebnisreicher März gewesen. Doch von einem Tag auf den anderen hatte ich auf einmal viel Zeit. Das war eine ziemliche Umstellung für mich, da ich es nicht gewohnt bin, nichts unternehmen zu können.
Also kam der Gedanke eines online-Shops wieder hervor und ich habe mir überlegt, wie ein online-Shop für Hautpflegeprodukte aufgebaut sein müsste.
Mein zentraler Gedanke war, meine Beratungsgespräche irgendwie online abzubilden. Damit ergab sich jedoch das erste Problem, um nicht zu sagen der erste Konflikt. Wer mich kennt weiß, dass ich immer gerne viel zu erzählen habe. Auf der anderen Seite gibt es dann den Michi, dessen Motto lautet „Das muss einfacher gehen!“. Du kannst dir also vorstellen, dass wir einige sehr belebende Gespräche geführt haben, um auf der einen Seite eine qualifizierte und auf der anderen Seite eine einfache Abfrage zu entwickeln, über die wir das jeweilige Hautpflege-Konzept ableiten können.
Die ganze Struktur habe ich in Excel abgebildet. Jeden Abend, wenn der Michi von seiner Arbeit nach Haus kam, fragte er mich immer, was ich gemacht habe. Meine Antwort: „Ich habe wieder in Excel programmiert.“ Die Fähigkeit in Excel zu ‚programmieren‘, hat bestimmt nicht jeder… ☺.
Nach dem ersten Lockdown konnte ich dann in unserem Kosmetikstudio das erste Mal die Abfrage meines Hautpflege-Beraters mit einigen unserer Stammkunden testen. Das Ergebnis war, dass bei über 90 % der Testläufe exakt die gleichen Pflegeprodukte als Ergebnis herauskamen, die bereits von den Kunden – auf Grund meiner damaligen Beratung – verwendet wurden. Somit hatten wir nun eine Abfragestruktur, die funktionierte und nun noch online abgebildet werden musste.
Zeitgleich wurde durch das Wirtschaftsministerium Nordrhein Westfalen der Projektaufruf „Digitalen und stationären Einzelhandel zusammendenken“ veröffentlicht. Mit unseren Überlegungen haben wir uns auf den Projektaufruf um eine Förderung beworben und wir waren sehr glücklich, dass wir mit unserem Konzept überzeugen konnten und 90 % der Umsetzungskosten gefördert bekommen haben.
Die neue digitale Prachtburschen-Welt besteht nun aus einer Behandlungswelt (mit Möglichkeit zur online Beratung zu der für dich passenden Gesichtsbehandlung) und der Produktwelt.
Teste doch auch du einmal meinen online Hautpflege-Berater, um mehr über deine Haut zu erfahren und die Pflegeprodukte angezeigt zu bekommen, die zu dir passen.
Gepflegte Grüße sendet
Christoph
von den PRACHTBURSCHEN